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Außerordentlicher Verbandstag beschließt das Ende der Fußball-Saison 2019/20!

Die Delegierten haben entschieden: Das höchste Gremium des Badischen Fußballverbandes – der Verbandstag – hat sich mit 94 Prozent für die Beendigung der Saison 2019/20 zum 30.06.2020 ausgesprochen. 75 Prozent der Delegierten schlossen sich dem Vorschlag des Verbandsvorstandes zur Wertung der Saison an.

Um 14 Uhr eröffnete bfv-Präsident Ronny Zimmermann die Hauptversammlung, die erstmals virtuell durchgeführt wurde. Die Delegierten verfolgten den Livestream von zu Hause aus auf ihren Computern, Aussprache und Abstimmung erfolgten über ein Online-Tool. Eine Authentifizierung per persönlichem Wahlberechtigungscode stellte sicher, dass die Delegierten nur persönlich, jedoch 100% anonym abstimmen konnten.

Der Verbandstag begann mit den für eine Mitgliederversammlung üblichen Formalitäten, auf Grund der virtuellen Durchführung kamen noch weitere hinzu. So musste beispielsweise für den Fall eines Technikausfalls ein Ersatztermin benannt werden. 194 Delegierte nahmen Ihr Recht auf die Teilnahme wahr. Sie stammen aus den Fußballvereinen im bfv, den Kreisvorstandschaften sowie dem Verbandsvorstand.

Bei dem Tagesordnungspunkt „Berichte zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie“ zeigte bfv-Präsident Ronny Zimmermann zunächst die unvorstellbare Dynamik auf, mit der die Verantwortlichen und Mitarbeiter*innen des Badischen Fußballverbandes mit den neun Fußballkreisen konfrontiert war, und unter welchem Hochdruck alle auf den heutigen Verbandstag hingearbeitet haben. „Um es kurz zu machen: es war ein unglaublich intensiver Weg. Wenn der heutige Tag vorüber ist, haben wir das Fundament für die weiteren Schritte gelegt und können den Blick nach vorne richten.

Auf die finanziellen Auswirkungen ging in der Folge Vizepräsident Finanzen, Torsten Dollinger, ein.

Vizepräsident Rüdiger Heiß fasste anschließend die wichtigsten Fakten zum „Herzstück und der Basis unserer Fußballvereine“, dem Spielbetrieb zusammen, seit dieser am 13. März eingestellt werden musste.

Und dann war es soweit. Prof. Dr. Andreas Pitz, Vorsitzender des Verbandsgerichts, ging zum Tagesordnungspunkt 6 „Erledigung von Anträgen“ über. Nachdem die Delegierten die Anträge 1 Dinglichkeit (99 %) und Antrag 2 Haftungsbeschränkung (98 %) abgewinkt hatten, kam der entscheidende Antrag 3 zum Spielbetrieb.

Dabei sprachen sich 94 Prozent der Delegierten für die Beendigung der Saison aus. Der Wertung des Tabellenstandes zum Zeitpunkt des Abbruchs, der Ermittlung der Meister und direkten Aufsteiger per Quotienten-Regelung (Spiele durch Punkte) sowie dem Verzicht auf.

Absteiger stimmten ebenfalls 94 Prozent der Delegierten zu. Der Abänderungsantrag des FC Bammental und weiterer Vereine mit dem Vorschlag, alle Mannschaften auf Relegationsplätzen sowie alle Teilnehmer der Aufstiegsrunden ebenfalls aufsteigen zu lassen, fand mit 23 Prozent Ja-Stimmen zu 63 Prozent Nein-Stimmen bei 14 Prozent Enthaltungen keine Zustimmung bei den Delegierten. Von dieser Abstimmung war auch der TSV Stettfeld betroffen, der auf dem Relegationsplatz der Kreisliga Bruchsal stehend, auch in der nächsten Saison der Kreisliga angehören wird. Dem Antrag des Verbandsvorstandes einen Aufsteiger aus Aufstiegsrunden per Quotient zu ermitteln sowie Relegationsteilnehmern kein Aufstiegsrecht einzuräumen, schlossen sich hingegen 75 Prozent der Delegierten an. Grundsätzlich gelten diese Regelungen für die bfv-Spielklassen der Herren, Frauen und Jugend. 90 Prozent der Delegierten ermächtigten den Verbandsvorstand zudem, für die Jugend gegebenenfalls
notwendige Sonderregelungen zu treffen.

Auch die beantragte Regelung der Pokalwettbewerbe beschlossen die Delegierten mit 85 Prozent.

Weiterhin hat der Verbandstag bei Antrag 4 mit einer Abstimmungsmehrheit von 90 Prozent den Verbandsvorstand dazu ermächtigt, auch ohne erneuten Verbandstags-Beschluss über den weiteren Umgang mit der kommenden Spielzeit 2020/21 zu entscheiden. Diese Entscheidung wird sich insbesondere an den aktuellen gesundheitlichen und spieltechnischen Rahmenbedingungen orientieren und muss gegebenenfalls kurzfristig getroffen werden.

Zum Abschluss genehmigte die Mehrheit der Delegierten (96 %) die vom Verbandsvorstand bereits beschlossene Änderung des § 17 Spielordnung in Bezug auf die „6-Monats-Frist“ beim Vereinswechsel: Diese Frist ist seit der Aussetzung des Spielbetriebs am 12.03.2020 gehemmt und wird erst mit dessen Wiederaufnahme erneut in Gang gesetzt.

Im letzten Tagesordnungspunkt der Veranstaltung „Verschiedenes“ appellierte Zimmermann noch an die Vereine, die in der Krise viel zitierten Werte wie Solidarität, Zusammenhalt, Empathie und Verständnis auch weiterhin mit Leben zu füllen: „Unser Fußball soll Spaß machen, soll Freude bereiten, und zwar jedem!“ Um 16.20 Uhr beendete Zimmermann den außerordentlichen Verbandstag.

„Zunächst bin ich erleichtert, dass alles gut funktioniert hat und damit die wochenlangen, aufwändigen Vorbereitungen mit einem reibungslosen Ablauf belohnt wurden“, betonte Zimmermann anschließend. „Froh bin ich, dass die Vereine und wir nach den heutigen, wegweisenden Beschlüssen nun das größtmögliche Maß an Planungssicherheit für die Saison 2020/21 haben und die Weichen stellen können.“ Die Delegierten hätten eine weitsichtige und rechtssichere Entscheidung getroffen, die auch einer nachträglichen Überprüfung standhalten würde. „Nun richten wir den Blick nach vorne. Ich kann versichern, dass wir alles uns mögliche daran setzen, dass es so schnell wie nur möglich weitergehen kann. Wir wollen alle Fußball spielen!“ Und dies könnte nach derzeitigem Stand ab dem 01.September 2020 der Fall sein!